Die ersten Bilder von den „neuen“ Mercaden in Dorsten
Das kriselnde Einkaufszentrum „Mercaden“ in Dorsten wird ab 2019 für mehrere Millionen Euro umgebaut. Erstmals zeigt das Centermanagement in Bildern, was sich alles verändern soll.
Umbaumaßnahmen dauern 15 bis 18 Monate
Koprian, der sich in den vergangenen Jahren bundesweit einen Namen gemacht hat als Krisenmanager von erfolglosen Shopping-Centern, ist überzeugt, dass es gelingen wird, die Mercaden auf Erfolgskurs zu trimmen. „Sonst hätten wir den Auftrag nicht übernommen“, sagt er selbstbewusst. Die Zeit der Analyse, übrigens auch mit Blick auf die Nachbarstädte, und der Planung ist nun vorbei. „Anfang 2019 beginnen die Umbaumaßnahmen. In 15 bis 18 Monaten sollten wir fertig sein.“ Die Mercaden, das lassen erste Computer-Animationen erahnen, werden ab Mitte 2020 ihr Erscheinungsbild auffällig ändern. Nicht außen, aber im Innern.

Viel Lauffläche gibt es im Untergeschoss. Der dort geplante Brunnen ist hier noch nicht zu sehen. Eine Doppel-Rolltreppe, bislang nur auf der Kaufland-Seite (im Bild), soll es auch gegenüber geben. Gelb ist die dominierende Farbe. © Koprian IQ
Im Erdgeschoss, dem eigentlichen Krisenzentrum mit vielen Leerständen, sind schon einige ehemalige Gastronomiebetriebe zurückgebaut worden. Hier soll Platz entstehen für einen großflächigen Brunnen, der bei Ausstellungen und Aktionen auch „überbaut“ werden kann. „Imbissstände samt Küche wird es hier nicht mehr geben“, kündigt Koprian an, „aber kleinere Cafés vielleicht“. Ein Bistro mit Außengastronomie in den Sommermonaten sei ebenfalls vorstellbar, „auch wenn das die Nordseite des Gebäudes ist“.
Ansonsten wird nach derzeitigem Stand künftig vor allem im Obergeschoss gegessen. Drei bis vier Imbissbetriebe mit eigenem Sitzbereich sind geplant, abgeschirmt durch eine neue Wand, denn: „Wer isst schon gerne, wenn nebenan Leergut zurückgebracht oder ein Einkaufswagen geholt wird?“
Eine Rolltreppe wird verlegt und „verdoppelt“
Koprian spricht von „Fehlern der Vergangenheit“, die es auszumerzen gelte. Einige planerische Überlegungen haben ihn offenkundig irritiert. Das fängt bei der „Einbahnstraßen-Rolltreppe“ im Eingangsbereich am Westwall an. „Die kommt weg“, sagt Koprian. Und sie wird an anderer Stelle verdoppelt. Eines Tages sollen die Kunden vom zentralen Platz aus hinauf zu TK Maxx rollen - und dort auch wieder hinunter kommen. So funktioniert das ja auch auf der anderen Seite vor Kaufland. „Alles andere macht keinen Sinn“, meint der Centermanager. Das wird, soviel ist sicher, eine aufwendige und ziemlich kostspielige Operation.
Die zweite aufwendige Baustelle betrifft die Lichthöfe. Der vor TK Maxx wird vergrößert, damit Platz ist für die Rolltreppe. Der Lichthof vor Kaufland mit der Rolltreppe bleibt bestehen, aber wo sich jetzt im Obergeschoss das Eiscafé befindet, wird ein weiterer Lichthof „eingeschnitten“. Das sei wichtig für die Transparenz des Gebäudes, sagt Koprian, die „Sichtbeziehung zwischen den Geschossen“ werde gesteigert.

Das Obergeschoss der Mercaden bekommt einen zweiten Lichthof dort, wo bislang ein Café ist. Auffällig ist auch das neue Licht- und Farbkonzept. © Koprian IQ
Auffällig in den Computeranimationen ist das neue Licht- und Farbkonzept. Ein sattes Mais-Gelb, leicht abgestuft, soll Wärme und Freundlichkeit vermitteln, das bestehende Lichtsystem wird im Erdgeschoss und Obergeschoss sowie auf dem Weg zu den Aufzügen deutlich ergänzt und „zoniert“. Mit der Stadtverwaltung verhandelt Koprian zudem über eine Fassadenbeleuchtung am Centereingang.
Ladenfassaden werden ohne Rollgitter gestaltet
Nicht schön anzusehen sind die Rollgitter vor den Läden - erst recht, wenn sie dauerhaft unten sind. „Wir machen individuelle Mieterfassaden möglich“, verspricht Koprian, „natürlich im Rahmen eines festgelegten Gestaltungskonzeptes.“ Auch die Metallgitter im Obergeschoss rund um die Lichthöfe verschwinden und werden durch Sicherheitsglas ersetzt.
