
Im ersten Entwurf des Stadtumbauprojektes „Wir machen Mitte“ wurde die für 2019 bis 2021 geplante Umgestaltung des Bahnhofsgebäudes mit 4,3 Millionen Euro veranschlagt. Nun gehen die Planer im Rathaus von Kosten in Höhe von rund sechs Millionen Euro aus.
Land übernimmt 90 Prozent
Zwar dürfte das Land davon 90 Prozent voraussichtlich übernehmen, der städtische Eigenanteil (zehn Prozent) wird dennoch um einen sechsstelligen Betrag klettern. Die Kostensteigerung hat aber nichts damit zu tun, dass die Grundsanierung der maroden Gemäuer urplötzlich teurer wird. „Die aktuelle Kalkulation entspricht den Anforderungen des Nutzungs- und Trägerkonzepts, das in den vergangenen zwei Jahren mit Beteiligung der Bürger entwickelt wurde“, so Ludger Böhne, stellvertretender Pressesprecher der Stadt, auf unsere Anfrage.
Ausbildungs-Gastronomieküche
Gegenüber den ersten Überlegungen sind nach seinen Angaben zwei Faktoren für die höheren Kosten verantwortlich. Zum einen will die gemeinnützige Qualifizierungs- und Beschäftigungsgesellschaft „Dorstener Arbeit“ als Ankermieter eine „Ausbildungs-Gastronomieküche“ einrichten. Zum anderen, und das macht vor allem die Sache kostspieliger, sei zur „wirtschaftlichen Nutzung“ des Bahnhofs nun doch ein Ausbau des Dachgeschosses notwendig. „Dieser war zunächst nicht vorgesehen“, so Böhne. Wie im Obergeschoss sollen unter dem Dach Büroräume für Vereine entstehen.
Eine Erläuterung will die Stadt dem Umwelt- und Planungsausschuss auf seiner Sitzung am Dienstag (17. Oktober) um 17 Uhr im Sitzungssaal des Rathauses geben. Dort sollen die Politiker die Planung billigen und der Verwaltung den Auftrag erteilen, bis November den Förderantrag bei der zuständigen Bezirksregierung einzureichen. „In Münster weiß man von der neuen Kalkulation“, so Böhne. „Die Bezirksregierung hat uns außerdem geraten, den Förderantrag für die Umgestaltung des Bahnhofsumfeldes vorzuziehen.“
Geplante Kosten für die Verfüllung der bald nicht mehr benötigten stadtseitigen Unterführung, für den Bau einer neuen Wegerampe, für einen neuen Vorplatz und für eine Fuß- und Radwegeverbindung parallel zu den Gleisen: weitere 2,8 Millionen Euro.