Bei der Sparkasse melden sich derzeit ebenfalls viele betroffene Kunden, wie ein Sprecher einräumte. Dennoch rechnet das Institut nicht mit einer großen Kündigungswelle. „Wir können nachvollziehen, dass nicht jeder mit der Erhöhung glücklich ist, aber wir hoffen, dass uns die Kunden die Treue halten“, betonte der Sprecher.
80.000 Sparkassen-Kunden sind betroffen
Die Sparkasse erhöht den monatlichen Grundpreis für das Konto-Modell „Giro Direkt“ um 25 Cent auf vier Euro. Was viele der 80 000 betroffenen Kunden aber vor allem auf den Baum bringt: Künftig sollen sie für jede Gut- und Lastschrift 15 Cent zahlen. Auch jede Buchung im Online-Banking schlägt mit 15 Cent zu Buche. Wer eine Überweisung am Automaten ausführt, zahlt sogar 50 Cent dafür. Bislang waren alle diese Leistungen mit der Grundgebühr von 3,75 Euro im Monat abgegolten. Für Kunden, die etwa 20 Buchungsposten pro Monat haben, bedeutet dies fast eine Verdopplung der Kontogebühr im Jahr.
Ein offenbar betroffener Kunde schreibt bei Facebook: „Soll ich jetzt noch Geld dafür bezahlen, dass ich eine Gutschrift auf mein Konto erhalte und meine ganzen Lastschriftmandate im Monat auch noch extra? Das ist die Krönung!“ Und ein anderer meint: „Ist ja wie Ölwechsel selbst durchführen und dafür zahlen.“
Nach Informationen dieser Zeitung ist die Erhöhung das Ergebnis einer Marktforschungsanalyse. Demnach haben externe Berater festgestellt, dass das Kontomodell im Vergleich zur Leistung und zu den Gebühren bei Mitwettbewerbern bislang recht günstig war.
Sparkasse rät zum Wechsel in ein teureres Konto
Kunden, die trotzdem bei der Sparkasse bleiben wollen, wird es deshalb wie diesem Facebook-Nutzer gehen: „Die Sparkasse hat für mich schon eine Lösung parat: Einfach für 8 Euro im Monat auf das Kontomodell ,Giro Comfort’ wechseln. Echt der Hammer!“ Bei diesem Modell sind alle Buchungen inklusive. Möglicherweise ist es Strategie, Kunden ins teurere Modell zu drücken. Denn nach der Erhöhung dürfte sich das „Giro Direkt“-Modell nur noch für solche Leute rechnen, die viel mit Bargeld zahlen, bei Internetkäufen die Kreditkarte einsetzen und die wenige Buchungsposten haben.



